Leipzig/München

Eine Einreisesperre für Ausländer als Folge der gespannten politischen Lage (Aufruhrstimmung, Kommunisten, erstes Auftreten Hitlers) verunmöglichte vorerst ein Studium bei Walter Courvoisier in München, wie es Moeschinger eigentlich geplant hatte.

Er reiste stattdessen nach Leipzig und studierte dort Klavier, u.a. bei Robert Teichmüller. Daneben besuchte er den Kompositionsunterricht von Paul Graener, Nachfolger des 1916 verstorbenen Max Reger, und von Sigfrid Karg-Elert, war aber von beiden ziemlich enttäuscht. Lieber beschäftigte er sich mit intensivem Studium von Partituren, besuchte Konzerte, Opern und Schauspiele. Zu besonders interessanten Aufführungen fuhr er nach Berlin, wo er u.a. erstmals ein Werk von Strawinsky, Le sacre du printemps, unter der Leitung von Ernest Ansermet, hörte.

Der Musikstudent Moeschinger in Leipzig

1921 komponierte er sein 1. Streichquartett und wurde aufgrund dieses Werkes und der Empfehlung von Hermann Suter 1922 in den Schweizerischen Tonkünstlerverein aufgenommen.

1923 wurde es Moeschinger möglich, noch für kurze Zeit in München bei Courvoisier die Studien fortzusetzen. Hier entstand neben zwei kleinen Klavierstücken sein 3. Streichquartett op. 8.

Das Ende des Jahres bedeutete auch das Ende des Stipendiums und damit der Studien. Moeschinger hatte sie ohne Ausweis abgeschlossen und stand nun vor einer ungewissen Zukunft.

Werke aus dieser Zeit